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549 円 （税抜き）
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'Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden' ist Goethes Altersroman. Was bewegte ihn dazu, eine Fortsetzung der 'Lehrjahre' zu schreiben und dazu noch in einer Form, die auf zeitgen?ssische Leser befremdend wirken musste? Auf den ersten Blick erscheint der Roman als inkoh?rente Zusammenstellung von Novellen, die lose mit der Rahmengeschichte Wilhelm Meisters verkn?pft sind. So ungew?hnlich die Struktur des Roman zun?chst erscheint, so merkw?rdig beginnt der Roman. Nachdem die Lehrjahre mit der Zusammenf?hrung Wilhelms und Natalies endeten, beginnt die Fortsetzung mit ihrer Trennung. Au?erdem prallen die Erneuerungsbestrebungen der Turmgesellschaft mit einer Welt zusammen, die noch im Zeichen der alten Feudalordnung steht. Als Schnittstelle zwischen den beiden Romanen hat die Josephsgeschichte eine zentrale Bedeutung. Zudem muss betont werden, dass die Josephsnovelle den am fr?hesten entstandenen Teil der Wanderjahre darstellt und von Goethe immer schon als Beginn der Wanderjahre gedacht war. W?hrend viele der anderen Novellen bei der Zweitfassung eine andere Position einnehmen als bei der Erstfassung, bleibt die Josephsnovelle an ihrer wichtigen ersten Stelle. Die vorangestellten Zitate aus der Forschungsliteratur zur Josephsgeschichte spiegeln die gegens?tzlichen Tendenzen der Interpretation dieser Novelle eindrucksvoll wider. Die Beurteilung der Josephsfigur und seiner Familie oszilliert zwischen positiver Einordnung, die die Vorbildfunktion der Josephsfamilie einschlie?t, und der Bewertung als Antibild zum Romanganzen. W?hrend die positive Bewertung eher der Einsch?tzung fr?herer Interpreten entspricht, stellen die j?ngeren dieses Bild in Frage und r?cken die ironischen Dimensionen der Josephsnovelle in den Mittelpunkt. Die Bewertung erscheint deshalb so wichtig, weil aufgrund ihrer Stellung als Eingangsnovelle eine Erwartungshaltung geformt wird, die f?r die Rezeption des Gesamttextes ausschlaggebend sein kann, da Josephs traditionelle Welt im Gegensatz zu der aufbrechenden Welt des Auswandererbundes gelesen werden muss. Mit der Interpretation der Eingangsnovelle wird das Romanganze mitinterpretiert. Insofern ist es notwendig, Joseph und seine Familie genau in Augenschein zu nehmen. Dazu ist zum einen pr?zise Textarbeit n?tig, zum anderen muss die Textgenese mit einbezogen werden, die die intentionalen Aspekte erhellt....
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