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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Regionalgeographie, Note: gut, Heinrich-Heine-Universit?t D?sseldorf (Geographisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Versuch, Begriffe wie 'Ethnie', 'Ethnische Gruppe' und 'Ethnizit?t' f?r den akademischen Sprachgebrauch aufzuhellen, f?hrt in ein unwegsames Terrain, das durch hohe Wertladungen bzw. starke normative Konnotationen der darin eingeschlossenen Termini markiert ist.' Die Variationsbreite der Definitionsm?glichkeiten der zu behandelnden Begriffe ist gro? und geeignet B?nde zu f?llen. Der vorliegende Aufsatz kann deshalb nur Ansatz sein und einen groben ?berblick bieten. 'Stamm geh?rte bis in die 70er Jahre zu den klassischen Begriffen der V?lkerkunde (wie auch 'Dorf' oder 'isolierte Gemeinschaft'); von diesem Wort leitet sich der Tribalismus (Stammesbewusstsein, -zugeh?rigkeitsgef?hl) her. Gleichzeitig ist es einer der umstrittensten Begriffe. Der 'Stamm' wird bei ILLIFE (1979) als kulturelle Einheit bezeichnet, mit einer gemeinsamen Sprache, einem einzigen Sozialsystem und einem einheitlichen Gewohnheitsrecht. Die Mitgliedschaft sei erblich, das soziale und politische System gr?nde sich auf Verwandtschaft.2 Dies ist die klassische objektivistische Sichtweise: der Stamm (und damit der Tribalismus oder die Ethnizit?t, wie es sp?ter hei?en wird) wird als eine statische, gewisserma?en ontologische Gegebenheit gesehen, definierbar durch objektiv angebbare Gemeinsamkeiten. Von den Vertretern der diversen objektivistischen Theorien wird der Stamm h?ufig als eine politische, wirtschaftliche, soziale, religi?se und kulturelle Einheit gesehen, ausgestattet mit einem gemeinsames Territorium. Diese Position kann mit gutem Recht als realit?tsfern gelten und ist mittlerweile ?berholt; die genannten Charakteristika korrespondieren in den seltensten F?llen mit der Wirklichkeit, weder heute noch zu irgendeinem Punkt der Vergangenheit. Als Stamm k?nnen so unterschiedliche soziale Gebilde bezeichnet werden, wie die Zulu in S?dafrika, die seit weniger als zwei Jahrhunderten unter diesen Namen firmieren und zahlenm??ig eine gr??ere Gruppe bilden als die Franz?sischkanadier; die !Kung-J?ger- Sammler aus Botswana und Namibia, die nur einige hundert K?pfe z?hlen; oder das Millionenvolk der Yoruba in Nigeria und Benin, die eine achthundertj?hrige wechselvolle Geschichte aufweisen, die in ihrer Komplexheit der europ?ischen nicht nachsteht. Weiterhin haftet dem Begriff ein negativer Beigeschmack an; eine Palette von Vorurteilen und Missverst?ndnissen schwingt mit, die eher dazu beitr?gt, die Realit?t zu simplifizieren und zu verschleiern, statt sie zu erkl?ren:
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