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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universit?t Bayreuth (Lehrstuhl f?r neuere dt. Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem 1996 erschienenen Roman 'Medea. Stimmen' stellt Christa Wolf ihre Titelheldin in ein Licht, das sich nicht radikaler von dem uns seit vielen Jahrhunderten ?berlieferten, traditionellen Bild der mythologischen Medea entfernen k?nnte. An die Stelle des Scheusals Medea, der betrogenen Ehefrau, deren leidenschaftliche Liebe in vernichtende Raserei umkippt und der kaltbl?tigen Bruder- und Kinderm?rderin tritt bei Wolf eine Exiliantin aus politischer ?berzeugung, die in ihrer Wahlheimat Korinth auf die Spur eines grausamen Staatsverbrechens ger?t und schlie?lich aufgrund ihrer staatsfeindlichen Nachforschungen zum Opfer eines gezielt inszenierten Rufmordes wird. Christa Wolfs provozierende Mythenneubearbeitung verbindet sich ?berdies mit einem noch provozierenderen Anspruch: Dem Anspruch n?mlich, ihren Lesern nicht nur irgendeine neue Variante des altbekannten Mythos zu liefern, sondern die einzige wahre und richtige Variante, aufgrund derer alle vorherigen 'schnellfertige
n
Urteile' (MS: 9) ?ber Medea von Grund auf widerrufen werden m?ssen. Den wissenschaftlichtheoretischen Rahmen f?r Wolfs Neuinterpretation des Mythos liefert dabei die in 1980ger Jahren entwickelte Mythentheorie des franz?sischen Soziologen und Kulturwissenschaftlers Ren? Girard, der in seinen Untersuchungen 'La Violence et le sacr?' (Das Heilige und die Gewalt) und 'Le Bouc ?missaire' (Der S?ndenbock) Mythen auf indirekte weil verschl?sselte Zeugnisse realer historischer Verfolgung zur?ckf?hrt und auf den Wolf in ihrem Roman an verschiedenen Stellen zitierend Bezug nimmt. Ausgehend von einem etwas genaueren Blick auf einige zentrale Thesen Girards und deren Umsetzung in 'Medea. Stimmen' m?chte sich die vorliegende Arbeit folgenden Fragen widmen: Inwieweit f?hrt Wolfs R?ckgriff auf die von Girard entwickelten sozialpsychologischen Interpretationsmuster insgesamt zu einer entmythisierenden Erz?hlweise? Inwieweit gelingt es Wolf durch die Thematisierung der Genese des Mythos 'Medea' auf der Textoberfl?che die Lebensgeschichte Medeas ?ber das Pers?nliche hinaus als exemplarischen Fall eines S?ndenbock- und Verfolgungsmechanismus darzustellen? Welche Probleme ergeben sich bei der literarischen Umsetzung dieser Intention? Und schlie?lich: Inwieweit l?sst sich das von Christa Wolf entworfene Pers?nlichkeitsbild Medeas mit dem Versuch einer Entindividualisierung und Verallgemeinerung ihres Schicksals als das eines prototypischen S?ndenbocks vereinbaren?画面が切り替わりますので、しばらくお待ち下さい。※ご購入は、楽天kobo商品ページからお願いします。
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